…seit 30 Jahren im Einsatz
Was wäre Grambow ohne das Moor? Nur ein Dorf wie viele andere auch. Unser „Moorkrug“ hätte einen anderen Namen und unsere Kita würde auch nicht „Moorgeister“ heißen. Na und unser „Moorbote“ wäre wahrscheinlich nur ein simpler Dorfbote. Vor allem aber würde uns ein wunderbares Stück Natur fehlen.
Dass wir hier selbst im Wandel der Jahreszeiten immer wieder neues entdecken und dies auch gern unseren Besuchern von anderswo auf Spaziergängen präsentieren können, ist allerdings gar nicht so selbstverständlich.
Torfgewinnung verhindert
Beinahe hätten wir unser Moor nämlich nur noch abgepackt in Plastiksäcken in Gartenmärkten betrachten können. Im Privatisierungswahn der Treuhand gleich nach der Deutschen Wiedervereinigung war geplant, das Moor vor allem zur Torfgewinnung auszubeuten. Dass dieser katastrophale Plan nicht zur Realität geworden ist, haben wir Naturfreunden zu verdanken, die sich mit Energie und Enthusiasmus diesen Plänen widersetzten.
Walter Thiel aus Schwerin, ehemaliger Förster und damals Mitarbeiter im Umweltministerium und selbst schon seit vielen Jahren begeisterter Moorbeobachter, wurde damit beauftragt, das zu verhindern. In langwierigen Verhandlungen konnte die Treuhand dazu bewegt werden, ihre Torfgewinnungsabsichten aufzugeben und die Moorflächen, die in Treuhandverwaltung lagen, an die Stiftung Umwelt- und Naturschutz zu verkaufen. Eine außergewöhnliche Landschaft und ein Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere wurde so erhalten.
Die Vereinsgründung
So weit, so gut. Aber was sollte nun passieren? Renaturierung hieß das Zauberwort, das man allerdings nur mit Hilfe von ABM-Kräften verwirklichen konnte. Dafür brauchte es nun einen Verein, der dieses Projekt tragen sollte. Die Geburtsstunde des Moorvereins schlug im November 1992 im Grambower Schloss. Walter Thiel, als dessen Initiator und Gründungsmitglied ist seither aus dem Verein nicht wegzudenken. Das ABM-Projekt ist lange erledigt, aber die Mitglieder des Moorvereins setzen sich aktiv wie eh und je für unser Moor ein, das quasi zum Markenzeichen für Grambow geworden ist. Die Ausstellungen in der Baracke an der früheren KIM, heute in der Jagdschule, hat der Verein gestaltet. Jährliche offizielle Führungen und unzählige erklärte Wanderungen auf Anfrage werden durch Mitglieder des Moorvereins gestaltet. Rund 1000 Besucher jährlich lassen sich bei Führungen des Moorvereins über all die Besonderheiten dieser Landschaft informieren. An kalten Winterabenden veranstaltete der Verein schon zahlreiche Diavorträge, deren Einnahmen in neue Projekte investiert werden. 42 Mitglieder zählt der Moorverein derzeit, von denen fünf in Grambow leben. All diese engagierten Naturfreunde bleiben meist im Hintergrund. Aber was wäre unser Dorf und das Moor ohne sie?
Aufgaben des Fördervereins (lt. Satzung § 2):
- die Wiedervernässung des Grambower Moores zu fördern,
- die Pflege und Entwicklung des Naturschutzgebietes zu unterstützen,
- Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang mit dem Grambower Moor zu betreiben,
- pädagogisch wirkenden Einrichtungen und anderen interessierten Gruppen die Wahrung der natürlichen Umwelt am Beispiel des Grambower Moores durch praxisbezogene Vermittlung nahe zu bringen.